Der Unterschied zwischen Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR), Mixed Reality (MR) und 360°-Aufnahmen 

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Die Begrifflichkeiten rund um die Virtual Reality (VR) werden immer populärer. Insbesondere in der Gaming Szene kennt man diese Technologie, oder hat zumindest einmal von ihr gehört. Aber auch im Marketing, in der Industrie, für Schulungen oder im Servicebereich wird VR immer mehr verwendet. Manchmal spricht man jedoch von der Virtual Reality (VR), mal von der Augmented Reality (AR) oder Augmented Virtuality (AV) und andere Male von 360°-Aufnahmen. Aber wie unterscheiden sich diese Techniken voneinander? 

Grundsätzlich kann man diese Technologien nach ihrem realen bzw. computergenerierten Anteil unterscheiden. Dabei existieren zwei Extreme: Auf der einen Seite liegt die vollständige computergenerierte Realität, auf der anderen Seite eine vollständig reale Welt. Dazwischen liegt die die Mixed Reality (MR).1 Diese umfasst als Oberbegriff das gesamte Kontinuum zwischen der der echten Realität, dem sog. Real Environment, und der virtuellen Realität (VR). Überwiegen virtuelle gegenüber realen Aspekten, wird von einer Augmented Virtuality (AV) gesprochen. Überwiegt hingegen die reale Welt, befindet man sich im Bereich der AR. 

Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Bei der Virtuellen Realität (VR) handelt es sich um eine Technik, die den Nutzer z.B. mit Hilfe von einer VR-Brille in eine computergenerierte, dreidimensionale und begehbare Umgebung bringt, das sog. Virtual Environment. Diese Umwelt kann eindeutig von der wahren Realität unterschieden werden. 

Die Augmentierte Realität (AR), auch erweiterte Realität, hingegen behält die reale Umgebung bei und versucht diese nur um virtuelle Inhalte zu ergänzen. Dabei sollen die virtuellen Inhalte so angepasst werden, dass im Extremfall keine Unterscheidung zwischen dem virtuellen und realen Bild gemacht wird. Vermittelt wird die AR entweder auch durch sog. Head Mounted Device vermittelt werden oder durch alltagstaugliche Geräte (z.B. Smartphone, Tablet etc.). 

Da die Begrifflichkeit der VR gerne als Synonym für die Erstellung und Anwendung von 360°-Aufnahmen verwendet wird, wollen wir euch an dieser Stelle die Unterschiede zwischen diesen beiden Techniken aufzeigen.1  

Was ist der Unterschied zwischen Virtual Reality und 360°-Aufnahmen? 

Wie oben erläutert, handelt es sich bei der VR um eine computergenerierte, künstlich erzeugte Welt, die den Benutzer von der realen Welt loslösen soll und Interaktionen mit bzw. Visualisierungen in einer parallelen Welt erlauben. Diese neue Welt fühlt sich dabei so real an, dass sogar Phobien, z.B. Höhenangst, ausgelöst werden können. In diesem Fall wird durch die verwendete Hardware jede Bewegung des Nutzers aufgenommen und in die parallele Welt umgesetzt.  

Bei 360°-Grad Aufnahmen hingegen werden die Bilder nicht computergeneriert, sondern mit einer speziellen Technik aufgenommen. Die einzelnen Aufnahmen werden dann zusammengefügt, sodass daraus ein 360°-Rundgang entsteht. Hierbei kann der Nutzer selbst entscheiden, ob er den Rundgang mit einem Smartphone, einem Tablet oder mit einer VR-Brille durchlaufen will.  

Dadurch, dass die Inhalte zuvor bestimmt und entsprechend aufgenommen werden, kann sich der Nutzer in 360°-Aufnahmen nur in den Räumlichkeiten bewegen, die zuvor auch in einer 360°-Aufnahme erstellt wurden. Er kann zwar entscheiden, wohin er guckt (nach oben, unten, links oder rechts) oder wohin er geht (nach vorne, hinten, rechts oder links), jedoch werden die Möglichkeiten vorher festlegt und sind somit begrenzt. Das führt dazu, dass sich die 360°-Aufnahmen weniger real anfühlen als beim Einsatz von Virtual Reality. Und das ist ja eben auch gewollt, denn bei 360°-Aufnahmen soll dem Nutzer eine detailgetreue Abbildung der Realität gegeben werden, aber keine neue Realität erzeugt werden.  

Anwendung finden die 360°-Aufnahmen z.B. zum Präsentieren von Orten, deren physische Erreichbarkeit nicht möglich ist. Dadurch wird dem Betrachter ermöglicht, den Aufbau, die Anordnung von Objekten, Größenverhältnisse und vieles mehr präzise wahrzunehmen. So können Messestände, Möbelhäuser, Immobilien oder auch Unternehmen, die weit entfernt sind, im originalen Maßstab gezeigt und erlebt werden, obwohl der Nutzer physisch an einem anderen Ort ist.2  

1: Dörner, R., Brill, W., Grimm, P. & Jung, B., 2019. Virtual und Augmented Reality (VR/AR): Grundlagen und Methoden der Virtuellen und Augmentierten Realität. 2. Auflage Hrsg. Springer Vieweg: Berlin.
2: Frank, T. B., 2020. Erstellung und Anwendung von 360°-Videos. In: M. Lackner & H. Orsolits, Hrsg. Virtual Reality und Augmented Reality in der Digitalen Produktion. Wiesbaden: Springer Fachmedien, pp. 263-274.

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